Karneval ist eine Zeit voller Feierlichkeiten, die von Christen in vielen Ländern auf der ganzen Welt begangen wird, welche in der Vorfastenzeit im Februar oder März stattfindet, man nennt diesen Zeitrahmen auch Fastnacht. Typischerweise umfassen die Feierlichkeiten zu Karneval einen Straßenumzug oder ein Straßenfest, abgerundet durch die Verkleidung mit Kostümen und den Verzehr von Essen und Alkohol.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass man die Karnevalssaison mit dem Katholizismus in Verbindung bringen kann. Auch wenn viele Karnevalsfeierlichkeiten ihre religiöse Verbindung über die Jahre beibehalten haben, haben sich viele in völlig säkulare Veranstaltungen entwickelt. Manche von ihnen finden an einem ganz anderen Zeitpunkt im Jahr statt und sie haben eine Thematik, die nicht mit dem traditionellen Karneval in Verbindung steht.

Die Ursprünge des Karnevals

Die Geschichte des Karnevals kann man bis vor die Existenz der Christenheit zurückverfolgen, zu einem Zeitpunkt am Ende des Winters, an dem man die letzte Möglichkeit hatte, ausgiebig zu essen, bevor sich das bereits geschlachtete Vieh und andere Essensreserven dem Ende neigen würden und zu einer Knappheit an Essen führen würden. In ähnlicher Weise feierten andere Gruppen, dass die Tage wieder länger wurden.

Bis zum Mittelalter führten viele Kulturen Karnevalsfeierlichkeiten als Teil des christlichen Kulturerbes ein und es wurde als ein Fest vor der Fastenzeit gesehen, die an die Geschichte im Neuen Testament erinnert, in der Jesus 40 Tage in der Wüste fastete. Mardi Gras, was auf Französisch so viel bedeutet wie „Fetter Dienstag“, wird an dem Tag vor Aschermittwoch gefeiert und bezieht sich auf den Brauch des Essens besonders fettiger Speisen in Vorbereitung auf die Zeit des rituellen Fastens, die bevorsteht.

Feierlichkeiten zu Karneval auf der ganzen Welt

Auch wenn Feierlichkeiten zu Karneval in Dörfern und Städten auf der ganzen Welt stattfinden, so sind manche dieser Feierlichkeiten doch größer und beliebter. Manche spielen gar eine Schlüsselrolle in der Kultur der jeweiligen Länder und ziehen Besucher aus aller Welt an, die die visuellen Eindrücke und Klänge in Person erleben möchten.

Die folgenden sechs Schauplätze, an denen Karneval gefeiert wird, haben eine besondere Bedeutung innerhalb ihres Landes und weltweit:

1. Karneval in Rio – Rio de Janeiro, Brasilien

Offiziell ist es der größte Karneval der Welt, ungefähr 200 Millionen Menschen stehen an den Straßenrändern in Rio de Janeiro in Brasilien an jedem der vier Tage. Die Feierlichkeiten starten 40 Tage vor Ostern, Musik und Tanz füllt die Straßen, die Ursprünge lassen sich bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückführen.

In den Straßenumzügen treten Hunderte von Sambaschulen und Straßenmusikanten auf mit verschiedenen Motivwagen und bunten Kostümen. Der wohl einzigartigste Aspekt des Karnevals in Rio ist das Sambódromo, eine speziell für Paraden zeckmäßig gebaute Fläche, die beidseitig Tribünen hat und wo in der Mitte die Sambaschulen eine nach der anderen im Wettbewerb durchlaufen.

2. Karneval in Santa Cruz de Tenerife – Santa Cruz, Spanien

Beginnend am Freitag vor Aschermittwoch wird der Karneval in Santa Cruz de Tenerife im Allgemeinen als der zweitbeliebteste Karneval der Welt angesehen. Er beginnt mit einer Eröffnungsparade, bei der das Singen und Tanzen bis in die frühen Stunden des nächsten Morgens anhalten und es geht jeden Tag bis zum Aschermittwoch so weiter.

Der Karneval ist im weitesten Sinne in zwei einzigartige Aspekte unterteilt: zum einen den Karneval auf der Straße, der mehr oder weniger etwas locker organisiert ist mit Straßenfesten, Gesang und Tanz und zum anderen den offiziellen Karneval, an dem Hunderte von Musikgruppen teilnehmen. Der Samstag ist ganz dem Tanz gewidmet, der Montag dem Fasten, die Abschlussparade findet am Dienstag statt und eine abschließende Zeremonie, die auch unter dem Namen „das Begräbnis der Sardine“ bekannt ist, wird am Aschermittwoch begangen.

3. Karneval in Nizza – Nizza, Frankreich

Der Carnaval de Nice, bzw. der Karneval in Nizza hat den berechtigten Anspruch darauf, der älteste noch existierende Karneval der Welt zu sein, da dessen Wurzeln bis ins Jahr 1294 zurückgehen. Heutzutage zieht er mehr als 1 Millionen Menschen nach Nizza an der französischen Riviera, mit 15 Tagen gefüllt mit den verschiedensten Veranstaltungen, die üblicherweise Mitte Februar beginnen.

Jedes Jahr wird ein anderes Thema ausgewählt und die Feierlichkeiten drehen sich ganz um dieses Thema. Straßenumzüge finden tagsüber und nachts statt, mit Tausenden von Tänzern und Musikanten aus aller Welt und Blumen spielen eine sehr große Rolle. Die Blumenschlachten, die während des Karnevals stattfinden, sind mitunter die größten Attraktionen des Karnevals in Nizza.

4. Kölner Karneval – Köln, Deutschland

Die größte Parade findet am Montag vor Aschermittwoch statt und dieser Tag ist auch als Rosenmontag bekannt, während am Dienstag etwas kleinere Feierlichkeiten in den Vororten stattfinden. Die Feierlichkeiten beinhalten Gesang, Tanz und Alkohol, während die Paraden vom Dreigestirn angeführt werden: das sind drei Personen, die als Prinz, Bauer und Jungfrau verkleidet sind.

5. Notting Hill Karneval – London, Vereinigtes Königreich

Auch wenn der Notting Hill Karneval ebenfalls unter dem Namen Karneval läuft, so hat er keine Verbindung mit der christlichen Karnevalssaison und ist von der Kirche getrennt zu verstehen. Er zieht dennoch um die eine Millionen Menschen nach London und bestätigt ihn als eines der wichtigsten Straßenfeste der Welt.

Der Karneval findet seit 1966 statt und es gibt zwei wesentliche Tage für Straßenumzüge: einer für Kinder und einer für Erwachsene. Die Feierlichkeiten werden von Mitgliedern der britisch-karibischen Gemeinschaft angeführt, drehen sich stark um Reggae und andere karibische Musikgenres und jedes Jahr treten um die 50 000 Menschen auf.

6. Mardi Gras – New Orleans, Vereinigte Staaten

Abschließend feiert man Mardi Gras (Fetter Dienstag) in New Orleans, Louisiana, in den zwei Wochen vor Aschermittwoch mit mindestens einer großen Parade jeden Tag, auch wenn die größten Feierlichkeiten während der letzten fünf Tage stattfinden. Die Ursprünge führen bis ins Jahr 1699 zurück, als das Konzept von den französischen Siedlern eingeführt wurde.

Die Umzüge werden von sogenannten „Krewes“ organisiert, die im Grunde genommen gesellschaftliche Vereine sind. Die Personen, die auf den Motivwagen mitfahren, werfen Perlen oder Münzen mit dem Logo der „Krewe“ in die Menge, die am Straßenrand steht. Andere Veranstaltungen, die zum Mardi Gras stattfinden, sind Maskenbälle, Straßenfeste und Musikaufführungen.

Beginnen Sie Ihren 7-tägigen kostenlosen Test
Mehr erfahren