Beim Erlernen der französischen Sprache, müssen Schüler erkennen, dass es einen Unterschied zwischen formeller und zwangloser Kommunikation gibt. Tatsächlich werden verschiedene Wörter und grammatikalische Regeln angewendet und hier die jeweils richtigen zu wählen, ist unerlässlich, wenn Sie effektive Unterhaltungen führen möchten. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie vorhaben, Französisch in einem geschäftlichen Rahmen zu nutzen. Während manche Branchen (zum Beispiel die Werbung oder andere kreative Bereiche) zunehmend auf zwanglose Kommunikation bauen, sind die große Mehrheit der beruflichen Felder noch immer sehr kontrolliert und man nutzt dort einen spezifischen Verhaltenskodex, wenn andere, sei es nun Kollegen, Kunden oder Klienten, adressiert werden.

Deshalb präsentieren wir Ihnen nun sieben Regeln, die Sie im Hinterkopf behalten sollten, wenn es darum geht, formales oder professionelles Französisch zu benutzen.

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1. ‘Tu’ oder ‘Vous’

Einer der wichtigsten Aspekte des formellen Französisch und ein wichtiges Erkennungsmerkmal dieser Kommunikation ist die Benutzung von ‘vous’ (‘Sie’) statt ‘tu’ (‘du’), wenn Sie jemanden ansprechen. Das Wort ‘vous’ wird als formaler angesehen und ist in einem beruflichen Rahmen angemessener, genauso wie bei Gesprächen mit Fremden oder Personen,, die älter ist als Sie sind.

Im Allgemeinen sollte das zwanglose Wort ‘tu’ nur gewählt werden, wenn Sie sich mit jemandem unterhalten, der Ihnen nahe steht, wie ein Freund oder Familienmitglied, oder wenn Sie mit Menschen kommunizieren, die jünger als Sie sind.

Die Unterscheidung zwischen ‘tu’ und ‘vous’ zeigt die Beziehung zwischen Ihnen und der Person, mit der Sie sich unterhalten, an – genau wie im Deutschen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass ‘vous’ in förmlichen Situationen verwendet wird und die Nutzung von ‘tu’ in derartigen Umgebungen als unangemessen und respektlos angesehen werden kann. Bleiben Sie bei der formelleren Option, wenn Sie sich nicht sicher sind, was passender ist.

2. Kennen Sie Ihr formelles Vokabular

Zusätzlich zu den unterschiedlichen Anreden gibt es im Französischen noch viele andere Wörter und Ausdrücke, die verschiedene Variationen je nach Situation haben (formell, zwanglos, neutral). In jedem Fall wird das Wort oder der Ausdruck, das bzw. den Sie benutzen, von Ihrer persönlichen Situation, in der Sie sich befinden, und dem Grad der Formalität, den Sie anstreben, abhängen.

Um ein Beispiel zu nennen: ‘ein Auto’ (‘une voiture’) wird als Standard angesehen, hat aber auch formelle und ungezwungene Synonyme. Diese sind ‘ein Vehikel’ (‘un véhicule’) und ‘eine Karre’ (‘une bagnole’). Wenn Sie also auf einer gehobeneren Sprachebene kommunizieren möchten oder ein offizielles Dokument schreiben, wollen Sie sich vielleicht eher für ‘un véhicule’ entscheiden.

Dieselben Prinzipien greifen auch für viele andere Wörter und Ausdrücke, deshalb ist es wichtig, dass Ihr Vokabular sowohl förmliche als auch lockere Wörter enthält, wenn Sie mit dem Erlernen der Sprache Fortschritte machen.

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3. Die Existenz von ‘Ne’ in negativen Sätzen

Eine weitere zentrale Regel, die Sie lernen sollten, beschäftigt sich mit der Inklusion oder Auslassung des Wortes ‘ne’ in negativen Sätzen, je nach Grad der Förmlichkeit. Bedienen Sie sich einer formellen Sprache, ist das Wort ‘ne’ in fast allen negative Ausdrücken und Anordnungen enthalten, während es bei zwangloserer Sprache oder Umgangssprache oft weggelassen wird.

Zum Beispiel:

  • “Ich kann das nicht tun” – “je ne peux pas le faire” (formal) – “je peux pas le faire” (formlos)
  • “Du verstehst nicht” – “Tu ne comprends pas” (formal) – “Tu comprends pas” (formlos)

Als Faustregel kann man festhalten, dass das Weglassen von ‘ne’ in negativen Sätzen Teil von zwanglosem oder entspanntem Französisch ist. Deshalb gehen Sie sicher, dass Sie, wenn Sie einen förmlicheren Ton anschlagen wollen oder geschäftliches Französisch sprechen, das ‘ne’ in diese Art von Sätzen einbauen. Auch hier gilt: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ist es wahrscheinlich am besten, wenn Sie es aufnehmen.

4. Verstehen Sie die Bedingungen der Höflichkeit

Im Französischen werden Bedingungssätze meist genutzt, um Ereignisse zu beschreiben, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, eintreffen könnten. Als solche können diese Ereignisse als Situationen, die von bestimmten Konditionen abhängen, die sich eintreten müssen, damit diese stattfinden, beschrieben werden. Doch das Konditional kann auch genutzt werden, um Höflichkeit auszudrücken, wenn man einen Wunsch hat oder eine Anfrage äußert.

So wollen Sie zum Beispiel vielleicht statt dem informellen “Kann ich ein Glas Wasser haben?” (“Puis-je avoir un verre d’eau ?”), lieber fragen: “Könnte ich ein Glas Wasser haben?” (“Pourrais-je avoir un verre d’eau ?”), was förmlicher und höflicher ist. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass das Konditional nicht automatisch jeden Satz höflich klingen lässt; dies funktioniert nur mit Bitten oder Wünschen.

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5. Lernen Sie Ihre ‘Formules de Politesse’

Vereinfacht ausgedrückt sind ‘formules de politesse’ Sätze oder Anreden, die einem Schriftstück oder einer Konversation automatisch ein zusätzliches Maß an Formalität verschaffen. Sie werden eher in der geschriebenen Kommunikation gefunden, Beispiele sind unter anderem:

  • “En vous remerciant de votre obligeance” – “Ich möchte mich für Ihre Freundlichkeit bedanken”
  • “Veuillez recevoir mes salutations distinguées” – “Mit freundlichen Grüßen”
  • “Merci de bien vouloir…” – sehr höfliche Form von “Bitte”

Als Verabschiedung in einem offiziellen Brief können Französischsprachige auch einen der folgenden Ausdrücke nutzen:

  • “Bien cordialement” – “Herzliche Grüße “
  • “Sincèrement” – “Mit besten Grüßen”
  • “Dans l’attente de vous recevoir” – “Ich freue mich auf unser Wiedersehen”

Eines der größten Probleme für Deutsch- und auch für Englischsprechende ist, dass sich die ‘formules de politesse’ nicht immer sonderlich gut übersetzen lassen, es kann also schwierig sein, deren genaue Bedeutung und Wichtigkeit zu erfassen. Nichtsdestotrotz können Sprachschüler die Qualität ihres formalen Französisch signifikant verbessern, wenn sie ein paar dieser Sätze und Ihre Anwendung lernen.

6. ‘Cela’ oder ‘Ça’

Die Wörter ‘cela’ und ‘ça’ sind beides Pronomen, die das französische Equivalent zu ‘das’ oder ‘es’ ausmachen. Doch ähnlich wie die beiden Anredewörter für ‘du’ oder ‘Sie’ wird eines davon in einem professionellem Rahmen oder in der Kommunikation mit einer Person eines höheren sozialen Ranges, wie einem Lehrer, genutzt, während das andere zwangloser ist.

Hier ist das Wort ‘cela’ das formellere der beiden, während ‘ça’ nur in informellen Situationen genutzt wird. Glücklicherweise sind die beiden Wörter austauschbar, die Struktur des Satzes muss also nicht verändert werden. Benutzen Sie also einfach ‘cela’, wenn Sie formeller sprechen möchten.

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7. Erweitern Sie Ihr Vokabular im Bereich Geschäftsfranzösisch

Letztendlich ist eine der besten Arten sicherzugehen, dass Sie, wenn es um geschäftliche Angelegenheiten geht, auf professionelle und formale Art und Weise kommunizieren, Ihr Vokabular stetig zu erweitern. Für den Anfang finden sie unten zehn Wörter aus dem geschäftlichen Bereich.

  • “les affaires” – “Geschäfte”
  • “l’entrepreneur” – “Unternehmer”
  • “le personnel” – “Angestellte”
  • “la main-d’oeuvre” – “Arbeitskräfte”
  • “le concurrent” – “Mitbewerber”
  • “l’homme d’affaires” – “Geschäftsmann”
  • “la femme d’affaires” – “Geschäftsfrau”
  • “la gérance” – “Management”
  • “le rendez-vous” – “Meeting”
  • “un entretien” – “Vorstellungsgespräch”
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